- Angststörungen
- Panikattacken
- Depression
- Essstörungen
- Beziehungsprobleme
- Schlafstörungen & Albträume
- Selbstwertgefühl
- Selbstwertprobleme
- Burnout
- Krisen
- Persönlichkeitsentwicklung
- Verlust & Trauer
- Trauma
- Sinnsuche
- Orientierungslosigkeit
- Psychosomatik
- Sexualität
- Sexueller Missbrauch
- Persönlichkeitsstörungen
- Zwangsstörungen
Angststörungen & Panikattacken
Angststörungen können verschiedene Formen annehmen und den Alltag stark belasten. Von der generalisierten Angststörung bis zu Panikattacken, sozialen Ängsten oder spezifischen Phobien – Angststörungen gehen oft mit intensiven körperlichen Reaktionen einher, wie z. B. Herzrasen, Atemnot, Schwindelgefühlen oder sogar dem Gefühl zu sterben. Diese Erfahrungen sind nicht nur außerordentlich belastend, sondern für Betroffene meist auch kaum kontrollierbar.
Im Krankheitsfall führt die Angst meist dazu, dass Betroffene ihr Leben immer stärker einschränken, um Angstsituationen zu vermeiden. Dies kann jedoch dazu führen, dass soziale Kontakte seltener werden, berufliche Herausforderungen nicht mehr angegangen werden oder alltägliche Aktivitäten aus Angst die Kontrolle zu verlieren zunehmend vermieden werden. Ständige Furcht vor der nächsten Angst kann das Selbstwertgefühl schwächen und ein Gefühl der Hilflosigkeit verursachen.
Im therapeutischen Rahmen wird Raum geschaffen, die Hintergründe und Dynamiken der Angst zu verstehen. Angst hat oft eine Funktion, die es zu entschlüsseln gilt – sie kann Ausdruck unbewusster Konflikte oder ungelöster Probleme sein, die sich auf diese Weise psychisch und körperlich zeigen. Schrittweise lernen Betroffene, die Kontrolle über ihre Emotionen zurückzugewinnen und den Einfluss der Angst auf ihr Leben zu reduzieren. Dabei geht es auch darum, die Signale des Körpers besser wahrzunehmen und zu verstehen, was dieser uns durch die Angst vermittelt - also auch herauszufinden, worin die eigentliche und ursächliche Angst besteht.
Ziel der Therapie ist es dann, Stabilität und Sicherheit zu entwickeln, sodass die Betroffenen wieder mehr Lebensqualität erlangen und ihren Alltag selbstbestimmt dadurch gestalten können, dass die Angst nicht mehr der bestimmende Faktor ist.
Depression
Eine Depression kann das Leben der Betroffenen tiefgreifend verändern und den Alltag zur Herausforderung machen. Zu den häufigsten Symptomen zählen anhaltende Traurigkeit, fehlender Antrieb, Schlafstörungen, ein geringes Selbstwertgefühl und ein Gefühl der inneren Leere. Viele Betroffene empfinden im Allgemeinen kaum Freude an Aktivitäten, die ihnen früher wichtig waren, und fühlen sich von ihren Mitmenschen isoliert. Bei schwereren Verläufen einer Depression können auch Gedanken an den Tod oder suizidales Verhalten auftreten. Auch körperliche Beschwerden wie Erschöpfung und Appetitlosigkeit sind häufige Begleiter. Außerdem beeinträchtigen Depressionen häufig die Arbeitsfähigkeit, da Konzentration und Leistungsvermögen erheblich nachlassen können. Zusätzlich leiden zumeist auch soziale Kontakte und zwischenmenschliche Beziehungen, was die Isolation und das Gefühl der Distanz zu anderen Menschen weiter verstärken kann.
Die Ursachen für Depressionen sind vielfältig und umfassen unter anderem genetische und biochemische Faktoren, belastende Situationen, traumatische Erlebnisse, chronischen Stress, zwischenmenschliche Konflikte sowie der Verlust nahestehender Personen oder gewohnter Lebensumständen.
In der Therapie geht es darum, diese verschiedenen Einflüsse zu verstehen, einzuordnen und anschließend Strategien zu entwickeln, die den Betroffenen helfen, wieder mehr Lebensqualität zu erlangen und die Kontrolle über das eigene Leben zurückzugewinnen. Eine Depression ist dabei keine gewöhnliche Reaktion auf Stress oder Traurigkeit, sondern eine eigenständige, ernstzunehmende Erkrankung, die in jedem Fall professionelle Unterstützung erfordert.
Essstörungen
Essstörungen sind komplexe psychische Erkrankungen, die tief in das Leben der Betroffenen eingreifen und sowohl körperliche als auch emotionale Auswirkungen haben. Zu den häufigsten Formen zählen Anorexia nervosa (Magersucht), Bulimia nervosa (Ess-Brech-Sucht) und die Binge-Eating-Störung (Essanfälle). Diese Erkrankungen zeichnen sich durch ein gestörtes Essverhalten aus, das oft von einem starken Wunsch nach Kontrolle über den Körper und einem verzerrten Selbstbild begleitet wird. Häufig leiden Betroffene unter übermäßiger Angst vor Gewichtszunahme, was dazu führt, dass das Essen und der Körper zu zentralen Themen im Leben werden.
Die Ursachen für Essstörungen sind vielfältig. Sie entstehen meist aus einer Kombination von genetischer Veranlagung, persönlichen Erfahrungen und gesellschaftlicher Einflüsse, wie beispielsweise der übermäßigen Nutzung von Social-Media. Negative Erlebnisse wie Mobbing, Kritik am Aussehen oder belastende familiäre Dynamiken können ebenso eine Rolle spielen, genauso wie Perfektionismus oder ein geringes Selbstwertgefühl.
In der Therapie liegt der Fokus darauf, die zugrunde liegenden emotionalen Konflikte zu erkennen und zu lösen, und damit das Essverhalten zu stabilisieren. Zumeist beinhaltet die Psychotherapie mit Essstörungen auch die Arbeit an der Selbstwahrnehmung und dem Körperbild, um ein realistisches und positives Bild von sich selbst und dem eigenen Körper zu entwickeln und wieder mehr Lebensqualität und Selbstakzeptanz zu erlangen.
Beziehungsprobleme
Beziehungsprobleme gehören zu den häufigsten Gründen, weshalb Menschen psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Konflikte in Partnerschaften können viele Gesichter haben: Schwierigkeiten in der Kommunikation, häufige Konflikte, Vertrauensverlust, unterschiedliche Lebensziele oder emotionale Distanz. Eine Paartherapie kann dabei helfen, diese Konflikte gemeinsam zu bearbeiten und Lösungen zu finden.
Häufig entstehen solche Probleme aber auch durch individuelle unbewusste Verhaltensmuster oder ungelöste persönliche Themen, die dann das eigenständige Leben, aber ebenfalls die Beziehung belasten. Dies merken Betroffene meist daran, dass sie auch mit unterschiedlichen Beziehungspartner*innen oder unterschiedlichen Bezugspersonen wiederkehrend ähnliche Erfahrungen machen.
In diesem Fall wäre eine Einzeltherapie mit dem Fokus auf Beziehungsgestaltung sinnvoll, um diesen Kreislauf langfristig zu durchbrechen. In der Einzeltherapie liegt der Fokus darauf, persönliche Ängste, Unsicherheiten und belastende Erlebnisse aufzudecken, die das eigene Verhalten und die Beziehungsdynamik prägen. Dabei wird auch daran gearbeitet, negative Denkmuster und Verhaltensweisen zu identifizieren, die zu Konflikten oder Kommunikationsproblemen führen, und diese schrittweise zu verändern. Ein wesentlicher Bestandteil der Einzeltherapie besteht darin, mehr Klarheit über die eigenen Bedürfnisse, Gefühle und Grenzen zu erhalten, wodurch eine gesunde und selbstbestimmte Gestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen erlangt werden kann.
Schlafstörungen & Albträume
Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens im Schlaf. Ein gesunder Schlaf ist wichtig, weil Gehirn und Körper in dieser Zeit regenerieren und dadurch psychische, emotionale und körperliche Stabilität am Tag gewährleistet werden kann.
Schlafstörungen können das Leben massiv beeinträchtigen und haben oft weitreichende Folgen für die körperliche und seelische Gesundheit. Einschlaf- oder Durchschlafprobleme, Grübeln, Albträume, frühzeitiges Erwachen oder sich trotz ausreichend langer Schlafzeit nicht erholt zu fühlen, sind wichtige Indikatoren um eine Psychotherapie aufgrund der Schlafprobleme aufzusuchen. Werden die Probleme nicht behandelt, führen Schlafstörungen und Albträume über einen längeren Zeitraum häufig zu chronischer Erschöpfung, Konzentrationsschwierigkeiten und einer verminderten Leistungsfähigkeit im Alltag.
Schlafstörungen und Albträume sind oft Signale unseres Körpers, die uns mitteilen, dass ungelöste Probleme vorhanden sind, die wir im Alltag möglicherweise gut kompensieren und daher kaum bewusst wahrnehmen. Stress, berufliche oder private Belastungen und auch körperliche Beschwerden sind dabei zusätzliche Faktoren, die uns um unseren Schlaf bringen. In der Psychotherapie geht es dann darum, die individuellen Auslöser für die Schlafstörungen oder Albträume zu identifizieren und abseits körperlicher Ursachen die zugrundeliegenden Konflikte zu lösen, um wieder zu einem erholsamen Schlaf zu finden.
Selbstwertgefühl / Selbstwertprobleme
Probleme mit dem Selbstwertgefühl können sich in vielen Bereichen des Lebens zeigen und zu erheblichen Belastungen führen. Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl fühlen sich oft unzulänglich, zweifeln an ihren Fähigkeiten und haben Schwierigkeiten, sich selbst zu akzeptieren. Dies kann dazu führen, dass sie sich in sozialen Situationen eher zurückhalten, berufliche Chancen nicht ergreifen oder in Beziehungen ständig nach Bestätigung durch ihre Mitmenschen suchen. Das Selbstwertgefühl ist eng mit den Erfahrungen, die wir im Laufe unseres Lebens machen, verknüpft – sowohl positive als auch negative Ereignisse hinterlassen ihre Spuren und beeinflussen uns langfristig.
In der Therapie geht es darum, die Ursachen für ein geringes Selbstwertgefühl zu erkennen und ein realistisches, positives Selbstbild aufzubauen. Dies ist insbesondere daher wichtig, weil ein positives Selbstwertgefühl einen besseren Umgang mit Stress und Herausforderungen im Leben ermöglicht, anders als ein niedriges Selbstwertgefühl, das zu weiteren psychischen Problemen wie Ängste, Depressionen oder Essstörungen führen kann.
In der Therapie werden daher unbewusste Denkmuster und Glaubenssätze aufgedeckt, die zur Entstehung und Aufrechterhaltung eines niedrigen Selbstwerts beitragen. Der therapeutische Prozess hilft dabei, die eigenen Stärken zu entdecken, ein Gefühl der Selbstakzeptanz zu entwickeln und gesündere Verhaltensweisen im Umgang mit sich selbst und anderen zu etablieren.
Burnout
Burnout ist ein Zustand chronischer emotionaler, körperlicher und mentaler Erschöpfung, der häufig durch langanhaltenden Stress entsteht. Betroffene erleben oft eine dauerhafte Erschöpfung, das Gefühl der Überforderung und zuletzt eine deutliche Reduzierung ihrer Leistungsfähigkeit, die sich häufig zuerst im Privatleben und dann im Berufsleben zeigt. Burnout tritt häufig bei Menschen auf, die besonders hohe Erwartungen an sich selbst stellen oder sich beruflich bzw. schulisch sehr stark fordern. Ist die Überforderung dauerhaft zu hoch, reagiert der Körper mit typischen Symptomen wie andauernder Müdigkeit, Schlafstörungen, Gereiztheit, Konzentrationsprobleme und dem Gefühl, die Anforderungen des Alltags nicht mehr stemmen zu können.
In der Therapie ist es entscheidend, die individuellen Ursachen des Burnouts zu verstehen und stressauslösende Faktoren zu identifizieren. Ein wichtiger Schritt besteht darin, den Umgang mit Stress zu verändern und gesündere Verhaltensweisen zu entwickeln, um sich selbst nachhaltig besser schützen zu können. Ziel ist es dann, wieder zu mehr Energie und Lebensfreude zu gelangen und eine nachhaltige Lebensweise zu entwickeln, die langfristig vor erneuter Überlastung schützt.
Krisen
Krisen sind Lebensphasen, in denen wir uns überfordert, hilflos oder verzweifelt fühlen. Sie entstehen oft durch plötzliche Veränderungen bzw. einschneidende Ereignisse, wie den Verlust eines geliebten Menschen, Beziehungsprobleme, gesundheitliche Diagnosen oder berufliche Rückschläge. Krisen stellen uns vor Herausforderungen, die unsere bisherigen Bewältigungsstrategien übersteigen und können sich auf viele Lebensbereiche auswirken.
In der Psychotherapie geht es dann darum, Betroffenen in Krisenzeiten Stabilität und Orientierung zu bieten. Gemeinsam werden Wege entwickelt, um ganz aktuell mit den belastenden Gefühlen umzugehen und einen selbstwirksamen Umgang mit der aktuellen Herausforderung zu ermöglichen.
Manchmal können Krisen auch eine Chance sein, persönliche Veränderungen anzustoßen und langfristig an diesen zu wachsen.
Daher ist es das Ziel, die aktuelle Situation zu bewältigen und zudem gestärkt aus der Krise hervorzugehen, um einerseits wieder mehr Sicherheit und Zuversicht im Alltag zu erleben und andererseits in der Zukunft leichter mit neuen Herausforderungen umgehen zu können.
Persönlichkeitsentwicklung
Persönlichkeitsentwicklung ist ein lebenslanger Prozess, der darauf abzielt, sich selbst besser zu verstehen, die eigenen Stärken auszubauen und das persönliche Wachstum zu fördern. Innerhalb einer Psychotherapie kann dieser Prozess unterstützt werden, indem man sich bewusst mit den eigenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen auseinandersetzt. Dabei geht es darum, die etablierten Handlungsmuster zu reflektieren, alte Verhaltensweisen und Beziehungsmuster zu hinterfragen und zu diesen auch neue, förderliche Fähigkeiten zu entwickeln. Ziel einer Persönlichkeitsentwicklung ist es, die eigenen Potenziale zu entfalten und ein erfüllteres Leben im Einklang mit den eigenen Werten zu führen.
Verlust & Trauer
Der Verlust, sei es der eines geliebten Menschen, das Ende einer Beziehung, der Wegfall eines Jobs oder andere einschneidende Veränderungen, gehört zu den schwierigsten, aber auch unvermeidbarsten Erfahrungen im Leben. Trauer ist eine natürliche Reaktion auf unterschiedliche Arten von Verlust und umfasst eine Vielzahl intensiver Gefühle und Reaktionen wie Schmerz, Wut, Verzweiflung oder auch Schuldgefühle. Jede Person trauert anders, und der Trauerprozess verläuft oft in Phasen, die individuell sehr unterschiedlich erlebt werden können. In dieser Zeit fällt es vielen schwer, den Alltag zu bewältigen oder Lebensfreude zu empfinden.
In der Therapie wird ein geschützter Raum geschaffen, um die Trauer zu verarbeiten und die damit verbundenen Gefühle anzunehmen. Unverarbeitete Trauer und anhaltende Verdrängung kann sonst im schlimmsten Fall zu der Entwicklung von körperlichen und psychischen Symptomen und Erkrankungen führen.
Psychotherapeutische Trauerarbeit bietet die Möglichkeit, den Verlust gemeinsam mit einer außenstehenden Person zu verarbeiten und dadurch diesen Weg nicht allein gehen zu müssen.
Trauma
Traumatische Erlebnisse können das Leben von Betroffenen stark prägen und tiefgehende Spuren hinterlassen. Ein Trauma entsteht, wenn Menschen Ereignisse widerfahren, die sie als überwältigend und bedrohlich empfinden und diese die eigenen Bewältigungsmöglichkeiten übersteigen. Solche Erlebnisse können beispielsweise Unfälle, Gewalterfahrungen, Missbrauch oder auch der Verlust von nahestehenden Menschen sein. Die Folgen eines Traumas sind individuell sehr unterschiedlich. Häufig entwickeln traumatisierte Menschen wiederkehrenden Erinnerungen, Albträume, Depressionen und Ängsten, Schlafstörungen, emotionale Taubheit oder auch starke körperliche und emotionale Reaktionen in bestimmten Situationen. Konkrete "Trigger-Situationen", die an die Traumatisierungen erinnern, verstärken die Symptomatik meist akut.
In der Therapie geht es hier darum, die traumatischen Erfahrungen in einem geschützten Therapiesetting gemeinsam mit professioneller Begleitung zu verarbeiten. Ziel ist es, sich in diesem geschützten Rahmen mit den traumatischen Erfahrungen im eigenen Tempo auseinanderzusetzen, um wieder die Kontrolle über die eigenen Gefühle und Reaktionen zu erhalten. Der therapeutische Prozess unterstützt dabei, das Vertrauen in sich selbst und die Umwelt wieder aufzubauen und das Erlebte hinter sich zu lassen.
Sinn- & Orientierungslosigkeit im Leben
Phasen der Sinnlosigkeit und Orientierungslosigkeit gehören zum Leben dazu und sind, wenn diese auch wieder vorübergehen, auch normal. Manchmal stellen sich im Leben Fragen nach dem „Warum?“ oder dem „Wozu?“, besonders dann, wenn sich Lebensumstände ändern oder bisherige Lebensziele vor großen Herausforderungen stehen. Wenn aber Gefühle der Leere, der Unzufriedenheit oder des Unwissens, wohin es gehen soll, den Alltag und die Lebensfreude nachhaltig belasten, hilft eine professionelle Unterstützung wieder Orientierung zu finden.
Die Therapie kann hier einen Raum schaffen, diese großen Lebensfragen nach Sinn und Orientierung gemeinsam zu beantworten, in dem herausgefunden wird, was dem eigenen Leben Bedeutung und Erfüllung bringt. Die Psychotherapie unterstützt dabei, eigene Werte und Bedürfnisse zu erfassen und diese in den Lebensplan zu integrieren, um wieder eine Richtung, einen Sinn und eine Orientierung im Leben zu finden.
Psychosomatik
Die Psychosomatik befasst sich mit dem Zusammenspiel von Körper und Geist. Der Körper drückt durch Symptome aus, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist, wenn wir psychische Belastungen nicht mehr ausreichend wahrnehmen oder bewältigen können. Diese Signale des Körpers können sich beispielsweise in Form von chronischen Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen oder auch Herz-Kreislauf-Problemen äußern. Psychosomatische Symptome sind ernstzunehmende Ausdrucksformen einer inneren psychischen Belastung und erfordern eine ganzheitliche Herangehensweise für eine erfolgreiche Behandlung.
In der Therapie geht es darum, den Zusammenhang zwischen den körperlichen Beschwerden und seelischen Belastungen zu verstehen. Der therapeutische Prozess unterstützt dabei, unbewusste Konflikte und Stressfaktoren zu erkennen und neue Wege der Bewältigung zu finden. Indem Betroffene die Sprache Ihres Körpers verstehen lernen und psychische Belastungen verringern, können auch die körperlichen Symptome nachhaltig gelindert werden.
Um bei psychosomatischen Beschwerden die beste Behandlung für Betroffene - psychisch und physisch - zu gewährleisten, sind auch immer organische Ursachen für körperliche Beschwerden vor oder während einer Therapie abzuklären.
Sexualität
Sexualität ist ein wichtiger und komplexer Teil unseres Lebens, der tief mit unserer Identität und unserem Wohlbefinden verknüpft ist. Dennoch können unterschiedliche Herausforderungen in diesem Bereich auftreten, die für Betroffene oft mit Scham und Unsicherheit verbunden sind. Dazu gehören sexuelle Dysfunktionen wie Erektionsstörungen, Vaginismus oder Lustlosigkeit, Paraphilien, Fetische und Fragen zur sexuellen Identität oder Orientierung.
In der Therapie geht es darum, einen offenen und sicheren Raum zu schaffen, in dem ohne Angst vor Verurteilung über dieses sensible Thema gesprochen werden kann. Der therapeutische Prozess ermöglicht, individuelle Bedürfnisse und Wünsche zu erkunden, Schamgefühle zu überwinden, eventuelle Konflikte zu bearbeiten und einen positiven, selbstbestimmten und gesunden Umgang - geprägt von Akzeptanz, Freude und Erfüllung - mit der eigenen Sexualität zu entwickeln.
Sexueller Missbrauch
Sexueller Missbrauch stellt eine spezielle Form des Traumas dar, da dieses das Vertrauen in andere Menschen und in sich selbst besonders tief erschüttern kann. Betroffene erleben dabei nicht nur die körperliche Gewalt, sondern auch eine massive Verletzung ihrer persönlichen Grenzen. Dies führt oft zu starken Gefühlen von Scham, Angst und auch Schuld, die das Leben langfristig belasten können. Häufig haben Betroffene das Bedürfnis nach einer Missbrauchserfahrung einfach weitermachen zu können, das Geschehene zu vergessen, und dem Erlebnis keine zu große Bedeutung geben zu wollen. Diese Reaktion ist nach einem solchen Erlebnis absolut verständlich, jedoch kommt es dann, wenn dieser Umgang nicht langfristig gelingt, häufig zu Symptomen wie wiederkehrenden Erinnerungen, Albträumen, emotionaler Abgestumpftheit oder auch nachhaltige Schwierigkeiten, Nähe zu anderen Menschen zuzulassen. Ebenso ist in vielen Fällen die Beziehung zum eigenen Körper belastet.
Wenn das Geschehene aufgrund belastender Symptome nicht mehr kleingehalten werden kann, ist es für die Zukunft der Betroffenen bedeutsam die schmerzlichen und traumatischen Erlebnisse in einem sicheren Setting aufzuarbeiten, um wieder mehr Freiheit im Leben zu erlangen. Diesen durchaus anstrengenden Prozess in einer Therapie zu beginnen, ist bereits der erste Schritt, dem traumatischen Ereignis weniger Macht über sich zu geben.
In der Therapie entsteht ein geschützter und wertfreier Ort, um über das Erlebte zu sprechen und die damit verbundenen Gefühle zu verarbeiten. Allein dies hilft häufig bereits, die aufkommenden Gedanken und Gefühle im Alltag, außerhalb der Therapieeinheiten zu reduzieren. Der therapeutische Prozess unterstützt Betroffene dann dabei, ihre Selbstbestimmung und ihr Selbstvertrauen wiederzuerlangen. Ziel ist es, eine neue Form der Sicherheit zu finden und eine positive Verbindung zu sich selbst, dem eigenen Körper und anderen Menschen aufzubauen. Ein besonderer Fokus kann auch darauf liegen, einen selbstbestimmten Umgang im Zusammenhang mit Sexualität wiederzuerlangen und diesen Lebensbereich zu einem positiven Teil des eigenen Lebens zu machen.
Persönlichkeitsstörungen
Persönlichkeitsstörungen sind tief in der Persönlichkeit verwurzelte Verhaltens- und Denkmuster, die das Leben der Betroffenen stark beeinflussen. Sie sind oft das Ergebnis von langjährigen Erfahrungen, die ihren Ursprung bereits in der Kindheit und Jugend haben. Menschen mit Persönlichkeitsstörungen erleben häufig Schwierigkeiten in ihren Beziehungen, im Umgang mit sich selbst und mit der Umwelt. Die Reaktionen von Betroffenen sind meist relativ starr und nur wenig anpassungsfähig, wodurch es zu wiederkehrenden Konflikten oder Problemen im Alltag kommen kann.
In der Therapie geht es darum, diese starren und in der Persönlichkeit verwurzelten Muster zu erkennen und schrittweise zu verändern, sodass mehr Bewegungsfreiheit entsteht. Der therapeutische Prozess unterstützt Betroffene dabei, mehr Flexibilität im Denken und Handeln zu entwickeln und einen authentischen Umgang mit ihren Gefühlen und Beziehungen zu finden. Langfristig soll die Therapie zu einem stabilen und zufriedenen Leben führen, in dem wiederkehrende Konflikte reduziert und erfüllende Beziehungen gefördert werden.
Zwangsstörungen
Zwangsstörungen sind wiederkehrende und unerwünschte Gedanken (Zwangsgedanken) oder Verhaltensweisen (Zwangshandlungen), die den Alltag von Betroffenen stark belasten. Die Gedanken, häufig im Zusammenspiel mit Angst oder Unruhe, können bedrängend sein und führen in einigen Fällen zu ritualisierten Handlungen, die kurzfristig Erleichterung verschaffen. Beispiele dafür sind unter anderem Wasch- oder Kontrollzwänge, aber auch Zähl- oder Ordnungszwänge. In einigen Fällen treten die Gedanken jedoch ohne die Ausführung von Handlungen auf, wobei sie dennoch fast immer quälend und kaum kontrollierbar sind. Viele Betroffene schämen sich für ihre eigenen Gedanken oder haben sogar Angst vor diesen und sich selbst. Das bekannte Grübeln im Bett, und dabei nicht einschlafen zu können, ist beispielsweise bereits eine leichte Form von Zwangsgedanken. Trotz der oft bestehenden Einsicht, dass die Zwangsgedanken oder -handlungen sinnlos oder übertrieben sind, fällt es Betroffenen meist schwer, diese abzuschalten.
In der Therapie befassen wir uns mit den zugrunde liegenden Ängsten und dem Mechanismus der Zwangsstörung. Meist stehen hinter den Zwangssymptomen tiefergehende Konflikte, die in der Therapie aufgearbeitet werden können. Nach der Aufarbeitung dieser Themen in der Therapie und häufig auch schon während dieser, lösen sich die Zwangsgedanken und das Zwangsverhalten oft von selbst auf, wodurch Betroffene wieder mehr Lebensqualität und innere Freiheit gewinnen.